103 Jungstörche ausgeflogen
Brutverlauf
Für den Wappenvogel des NABU, den Weißstorch, ist die Saison 2022 hervorragend verlaufen. Das Niveau des Jahres 2020 mit 103 ausgeflogenen Jungstörchen wurde in diesem Jahr mit ebenfalls 103 ausgeflogenen Vögeln wieder erreicht.
In den drei bekannten Baumnestern in Duvensee, Gülzow und Juliusburg fanden wieder erfolgreiche Bruten statt.
Aufgrund von Meldungen der Horsteigentümer trafen die ersten Störche bereits am 2.2. in Nusse ein, gefolgt von den Berkenthinern am 5.2. sowie von den Basedowern am 12.2.
In Göldenitz wurden wieder Kämpfe um das Nest beobachtet.
Erfreulicherweise haben die Nilgänse das Storchenpaar in Breitenfelde nicht wieder behindert, so dass zwei Junge aufgezogen werden konnten.
An der Brut waren auch wieder beringte Störche beteiligt, so in Basedow, Berkenthin, Kulpin und Lanze.
Unser Kreis Hzgt. Lauenburg ist inzwischen mit mindestens 189 Neststandorte ausgestattet. Davon wurden 75 zur Brut genutzt, das sind 7 mehr zum Vorjahr. Insgesamt 103 (2021 - 78) Jungstörche wurden in 45 (2021 - 39) Nester aufgezogen. In Kühsen und Anker gab es zwei 4-er, des weiteren jeweils 5 x 1-er, 21 x 2-er und 17 x 3-er Gelege.
Wie im Vorjahr hatten 16 Paare keinen Bruterfolg.
Sporadisch wurden 13 (2021 - 9) Nester genutzt. Im Tierpark Krüzen sind drei Junge groß geworden.
Im Raum Labenz und auch im Raum Köthel wurde jeweils ein verletzter Storch beobachtet, letztendlich aber nicht gefunden bzw. gemeldet. Der aus Duvensee gemeldete tote Altstorch wurde vor Ort eingegraben.
Dieses Jahr sind 31 Jungstörche (2021 - 40) und 4 Alttiere (2021 - 4) umgekommen
Hilfsmaßnahmen
Nachdem im Januar die Mitarbeiter der StorchenAG einige Plattformen als Nestunterlagen sowie auch Weidenringe bauten, erfolgten Anfang Februar die notwendigen Erneuerungen.
In Büchen, Kehrsen, Krummesse, Lanze und Wangelau wurden die Nester gereinigt, auf dem zweiten Nest in Klein Zecher und in Sterley sowie, auf einem Dachreiter in Koberg wurden neue Plattformen aufgesetzt, in Göldenitz und Lehmrade neue Weidenringe aufgelegt.
In Büchen-Nüssau fand eine ungewöhnliche Aktion statt. Dort bauten Störche ein Nest auf einer aktiven Versorgungsstromleitung der Schleswig-Holstein Netz AG. In Zusammenarbeit mit der SH-Netz AG wurde nach dem Abschalten der Leitung und der Genehmigung des Ministeriums für Natur und Umwelt das Nest auf einen kurzfristig beschafften und auf dem Nachbargrundstück aufgestellten Mast umgelagert. Dieses wurde möglich, da nach Kämpfen mit einem dritten Storch die Eier aus dem Nest geworfen wurden. Die Störche nahmen das neue Nest problemlos an, aber es fand keine Brut mehr statt. Dem neuen Nesteigentümer gilt der Dank der Storchenbetreuer, ebenso den Mitarbeitern der SH-Netz AG.
Datenerfassung der Störche
Weißstörche fallen unter das Artenschutzrecht! Daher ist es für die Datenerfassung nützlich, dem NABU nicht nur die Beobachtungsbögen zurückzusenden, sondern auch durch Eigenleistung erfolgte Maßnahmen mitzuteilen.
Hilfsmaßnahmen für Störche sind nur nach Absprache mit den Betreuern bzw. mit Mitarbeitern der Unteren Naturschutzbehörde, Abteilung Artenschutz, oder mit dem Ministerium für Natur und Umwelt möglich!
Die Mitarbeiter der Weißstorch AG des NABU Mölln bitten, beringte Störche nach ihrer Rückkehr aus dem Winterquartier zu melden, damit genug Zeit besteht, die Daten per Spektiv oder Fotografie ablesen zu können.
Des weiteren sind jegliche Meldungen aus dem Kreis Hzgt. Lauenburg zum Thema Weißstorch willkommen. So werden nicht nur die Brut- und Ringdaten erfaßt, sondern auch Storchenansammlungen und so genannte Winterstörche. Es wäre nett, wenn die verteilten Beobachtungsbögen nach Abflug der Störche, in der Regel gegen Ende August, zurückgegeben würden. Alle aufgelaufenen Daten werden gesammelt und an das Michael-Otto-Institut im NABU in Bergenhusen weitergegeben, da sie dort nicht nur landes-, sondern auch bundesweit ausgewertet werden. Alle 10 Jahre findet zudem eine weltweite Auswertung statt.
Der NABU Mölln bedankt sich auf diesem Wege ganz herzlich für die kooperative Unterstützung und Mitarbeit bei allen Storchennestbesitzern, Privatleuten und den Feuerwehren des Kreises.
Auch in diesem Jahr wurde die Arbeit des NABU Mölln durch die Firma Manske-Baumaschinen, Breitenfelde, unterstützt. Ein ausdrückliches Dankeschön gilt der Bereitstellung einer Hubbühne!